Wäre der Wille der Eltern tatsächlich so wichtig, wie von der Landesregierung immer wieder behauptet, dann hätte die Südstadt nicht jahrelang auf die Einrichtung einer Integrierten Gesamtschule warten müssen. Die bislang vorgeschriebene Fünfzügigkeit war der Haupthinderungsgrund für die Einrichtung einer IGS. Nun wird sie zum Beginn des Schuljahrs 2013/14 in den Räumen der Bertha-von-Suttner-Schule, die bislang als „Haupt- und Realschule“ geführt wird.

Mit dem Beginn des Gesamtschulbetriebs wird es in der Bertha-von-Suttner-Schule keine Aufnahme von Haupt-oder Realschülern mehr geben. Mit dem Beginn der Planungsphase rückt ein Wahlziel der SPD Südstadt-Bult in greifbare Nähe. Da auch Bündnis90/Die Grünen sich immer für die Einrichtung einer IGS ausgesprochen hatten, wr dieses schulpolitische Vorhaben zentraler Bestandteil der rot-grünen Koalitionsvereinbarung aus dem Jahr 2011. Die gemeinsamen Argumente waren so überzeugend, dass der Bezirksrat Südstadt-Bult in seiner Mai-Sitzung einstimmig die Einrichtung einer IGS zum Beginn des Schuljahrs 2013/14 gefordert hatte.

„Der Weg in die Zweigliedrigkeit unseres Schulsystems setzt sich fort“, erklärte Hannovers Schul- und Kulturdezernentin Marlis Drevermann nach der Bekanntgabe der Standortentscheidung, die mit der Einbringung der entsprechenden Beschlussvorlagen in die politischen Gremien der Stadt nach den Sommerferien die konkrete Planungsphase einleiten wird.

Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil bedauert, dass die Landesregierung weiterhin überflüssige Hürden für die Einrichtung Integrierter Gesamtschulen beibehält. „Wir orientieren uns in der Schulpolitik am Elternwillen und haben damit gute Erfahrungen gemacht“, so Weil. Da auch für Bothfeld eine IGS geplant wird, erwartet Stephan Weil vom Land, „dass die beiden neuen Gesamtschulen wie die bestehenden als vollwertige Ganztagsschule anerkannt werden.“

Für Bezirksbürgermeister Lothar Pollähne geht mit der Entscheidung der Stadt ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Pollähne, der einige Jahre lang als Lehrer an der IGS Roderbruch tätig war, gehört diese Schulform „ohne wenn und aber“ in die Südstadt. „Ich hätte meine Kinder gerne in der Südstadt in die Gesamtschule geschickt“ so der Bezirksbürgermeister, „aber da dies nicht möglich war, fiel die Entscheidung für die IGS Roderbruch. Es war eine gute Entscheidung.“ der neuen IGS Südstadt wünscht Lothar Pollähne einen guten Start.

Die Bertha-von-Suttner-Schule in der Pfalzstraße wird Standort der IGS Südstadt.
Foto: lopo

36. Osterfeuer der SPD Südstadt-Bult