Mit einer eindrucksvollen Kundgebung haben viele tausend Menschen in Hannover am 15. September gegen die NPD demonstriert und ein Zeichen für Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz gesetzt.

Von Lothar Pollähne



Hannover war gefragt, und die Antwort fiel überzeugend aus. Gegen den braunen Parteitag im Congress-Centrum Hannover hat die Landeshauptstadt die bunte Vielfalt seiner Bürgerinnen und Bürger gesetzt. Allein auf dem Opernplatz kamen am frühen Sonnabendmorgen über 8000 Menschen zusammen, um lautstark ihren Abscheu gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus zu äußern.

Hannovers 1. Bürger, OB Stephan Weil, freute sich über so viel Resonanz. Das ist wirklich ein schönes Bild. Darauf kann Hannover sehr stolz sein. Hannover ist eine gastfreundliche Stadt, fast ein Viertel seiner Menschen hat Wurzeln in anderen Ländern. Deshalb kann es nur heißen: Unsere gemeinsame Heimat ist Hannover. Alte und neue Nazis haben hier keinen Platz mit ihren dumpfen ausländerfeindlichen Parolen und ihrer antidemokratischen Hetze. Hannover, so Stephan Weil, ist demokratisch bis auf die Knochen. Mit Nazis haben wir nichts am Hut.

bunt statt braun - der Demonstrationszug

Auch Hannovers Landesbischöfin Margot Käßmann stellte fest, dass NPD-Gedankengut in zu vielen Köpfen gärt. Dass diese Partei nicht verboten werden kann, das kann ich nicht verstehen. Mit diesem Satz fasste sie die Stimmung auf dem Opernplatz zusammen. Das Signal von Hannover lautet: Diese Partei muss verboten werden. Sie hat in unserem Land nichts zu suchen. Bischöfin Käßmann zog die rote Karte gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus und viele tausend Menschen auf dem Opernplatz folgten ihrem Beispiel.

Niedersachsens Landtagspräsident Jürgen Gansäuer dankte ausdrücklich dem DGB, der in kurzer Zeit das Bündnis bunt statt braun zusammengebracht hatte. Es geht darum, Flagge zu zeigen für die Demokratie, so Gansäuer. Ausdrücklich erinnerte der Landtagspräsident an Kurt Schumacher, dessen Glaube an die Kraft der Freiheit auch in den vielen Jahren der KZ-Haft nicht zu brechen war. Im Anschluss an die Auftakt-Kundgebung auf dem Opernplatz zogen tausende von Menschen zum Congress-Centrum Hannover, dem Ort der braunen Veranstaltung. Dort plädierte der IG-Metall-Landesbezirksvorsitzende Hartmut Meine für das Verbot der NPD, denn sie steht für die alte Nazi-Tradition. Unmissverständlich stellte Hartmut Meine fest: Nazis haben in unserer Stadt nichts zu suchen. Haut ab aus Hannover und lasst Euch hier nie wieder blicken. Mit einem internationalen Fest auf dem Trammplatz vor dem Hannöverschen Rathaus ließen 15000 Menschen mit Mousse T. und Fury in the Slaughterhouse den bunten Aktionstag gegen Rechts fröhlich-friedlich ausklingen. Hannover war gefragt, Hannover hat geantwortet. Ein tolles Gefühl. Der SPD-Bezirksgeschäftsführer und Landtagskandidat Stefan Schostok, der Landtagsabgeordnete Heinrich Aller und die Landtagsabgeordnete Sigrid Leuschner bei der Kundgebung Auch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel nahm an der Kundgebung teil. Der SPD-Bezirksgeschäftsführer und Landtagskandidat Stefan Schostok und der SPD-Landtagsabgeordnete Walter Meinhold mit einem neuen Mitglied.Fotos: Lothar Pollähne

36. Osterfeuer der SPD Südstadt-Bult