Am 6. Dezember 2007 wurden in Hannover erstmals "Stolpersteine" zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Die Betonsteine wurden am letzten selbst gewählten Wohnort des Opfers in Hannover in den Fußweg eingelassen. Eine Messingplatte auf der Oberfläche nennt mit der Inschrift "Hier wohnte..." den Namen, den Geburtstag sowie die Umstände des Todes.

"Wir sind sehr glücklich darüber, dass unsere jahrelangen Bemühungen jetzt zum Verlegen der ersten Stolpersteine führen. Als erster Bezirksrat hatte auf Initiative unseres Fraktionsmitgliedes Philipp Lerke der Bezirksrat Südstadt-Bult im Frühjahr 2007 einstimmig beschlossen, das Verlegen von Stolpersteinen zu ermöglichen", sagt Ortsvereinsvorsitzender und SPD-Ratsherr Thomas Hermann.

Nun wurden am 6. Dezember gleich drei Stolpersteine in der Südstadt verlegt: in der Stüvestraße 16 für das Ehepaar Landsberg (10:15 Uhr), von den Nazis wegen ihrer religiösen Überzeugungen im KZ ermordet sowie in der Walter-Gieseking-Straße 32 für Herbert Kenneweg (11:00 Uhr), wegen seiner Homosexualität von den Nazis in den Selbstmord getrieben.

Die SPD Südstadt-Bult übernimmt für die beiden Stolpersteine für das Ehepaar Landsberg die Patenschaft und damit auch die Kosten von insgesamt 190 Euro. Eine entsprechende Sammlung auf dem kürzlich stattgefundenen Grünkohlessen hatte 380 Euro erbracht. SPD-Mitglied Dieter Ehlers, auf der Veranstaltung für 25 Jahre Parteimitgliedschaft geehrt, hatte darüber hinaus angekündigt, für weitere Stolpersteine in der Südstadt Patenschaft und Kosten zu übernehmen. Thomas Hermann: "Ich freue mich über soviel Engagement. Gerade weil unter den Nazi-Opfern viele Sozialdemokraten waren, fühlen wir uns verpflichtet, auch an die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte zu erinnern, damit nichts in Vergessenheit gerät."

36. Osterfeuer der SPD Südstadt-Bult