Der Umweltdezernent der Stadt, Hans Mönninghoff, hat heute im Umweltausschuss des Rates den alle drei Jahre fortgeschriebenen Bericht über die Umweltsituation in Hannover vorgelegt. Der Bericht zeigt langjährige Trends und beispielhafte Projekte in allen Bereichen des Umweltschutzes. Auf 60 Seiten werden die aktuellen Umweltdaten für interessierte BürgerInnen bewertet. Für Politik und Verwaltung stellt der Bericht eine objektive Grundlage für zukünftige Entscheidungen im Natur- und Umweltschutz, für die Verbesserung der Lebensqualität und für eine nachhaltige Stadtentwicklung dar.
Umweltdezernent Hans Mönninghoff, gleichzeitig Wirtschaftdezernent der Stadt: "Die Umwelt- und Lebensqualität Hannovers hat sich in der Vergangenheit kontinuierlich verbessert und liegt heute in der Spitzengruppe der europäischen Städte. Das ist auch ein wichtiger wirtschaftlicher Standortvorteil".

Einige Beispiele der Entwicklung:

Grünflächen und Naturschutz Pro EinwohnerIn stehen heute 103 m² öffentliche Grünflächen zur Verfügung, dazu kommen die landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie die Sportplätze. Heute gibt es rund 8.000 Straßenbäume mehr als Anfang der 1990er Jahre. Die als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesene Fläche wurde seit den 1990er Jahren um 45 Prozent erhöht. Heute sind es 4.015 Hektar, das sind 20 Prozent des Stadtgebietes. Hannover hat 2007 in einem bundesweiten Vergleich den 1. Platz als "grünste Stadt Deutschlands" und den 2. Platz im Wettbewerb "Bundeshauptstadt im Naturschutz" belegt.

Gewässergüte/Abwasser Durch Verhinderung schädlicher Einleitungen und das Gewässerrenaturierungsprogramm der vergangenen zehn Jahre ist die Fließgewässerstrecke mit Güteklasse II (die natürliche Güteklasse für das Stadtgebiet) in Hannover seit den 1990er Jahren von 27 auf 43 Prozent gestiegen. Die hannoverschen Kläranlagen sind in einen technisch perfekten Zustand, der Klärschlamm ist so sauber, dass er bedenkenlos in der Landwirtschaft eingesetzt werden kann.

Verkehr Nur 41 Prozent der Wege werden in Hannover im Auto zurückgelegt, während der Bundesdurchschnitt bei 58 Prozent liegt. Während im Bundesdurchschnitt nur acht Prozent den ÖPNV benutzen, sind es in der Region Hannover 13 Prozent und in der Stadt Hannover sogar 17 Prozent.

Trinkwasser und Abfall In den vergangenen 15 Jahren ist der Trinkwasserverbrauch um rund 17 Prozent zurückgegangen. Das Abfallaufkommen, das 1992 noch 1215 kg pro Einwohner (Industrie und Gewerbe auf Einwohner umgerechnet) betrug, konnte bis zum Jahr 2007 auf 586 kg/Einwohner um mehr als die Hälfte gesenkt werden. Neben der Abfallvermeidung werden heute pro Einwohner und Jahr 208 Kilogramm Wertstoffe recycelt.

Energie und Klimaschutz Der CO2-Ausstoß, für den Hannover verantwortlich ist, ist trotz Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum von 1990 bis 2005 um 7,5 Prozent gesunken - das ist mehr als in den allermeisten europäischen Städten. Zwar ist der Stromverbrauch dabei erheblich gestiegen, doch seit 2003 ist auch hier ein positiver Trend erkennbar: In den vergangenen vier Jahren sank er um sechs Prozent bedingt durch energiesparendes Verhalten und Neuanschaffungen von energieeffizienten Haushaltsgeräten.

Die Stadt hat bei ihren 600 Liegenschaften durch ein umfangreiches Paket an energierelevanten Maßnahmen die Energieverbräuche erheblich gesenkt. Trotz erhöhter Nutzungszeiten (z.B. Mittagsbetreuung im Schulbereich) konnte der witterungsbereinigte Heizenergieverbrauch des vergleichbaren Gebäudebestandes seit 1990 um über 30 Prozent und trotz der erheblichen Zunahme der Computer konnte der Stromverbrauch um neun Prozent gesenkt werden.

Altlasten Hannover hat als erste Stadt Deutschlands ein umfassendes Altlasten-Verdachtsflächen-Kataster aufgebaut, das Interessierten für Anfragen zur Verfügung steht. Seit 1997 sind rund 230 Altablagerungen detailliert erkundet und bei Bedarf saniert worden. Hierfür wurden Mittel in Höhe von 7,9 Millionen Euro eingesetzt.

Neben Daten und Fakten werden im Umweltbericht das breite Spektrum von Projekten beschrieben, an denen die hannoversche Umweltverwaltung arbeitet: Dazu gehören z.B. die Agenda21-Arbeit, das Grundwassermonitoring, die Luftqualitätsüberwachung, die Lärmkartierung, Niedrigenergie- und Passivhausberatungen, der Einsatz regenerativer Energien, die Wiedernutzung von Brachflächen als Beitrag zu einer flächenschonenden Siedlungsentwicklung, erhöhte Ökostandards beim Bauen im kommunalen Einflussbereich, Programme zur ökologischen Aufwertung von Spielplätzen, eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft in der Stadt, Umweltbildung für Kinder und Jugendliche, das Umweltmanagementsystem bei der Stadtverwaltung sowie das Beratungsförderprogramm ÖKOPORFIT, das die Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes zum Ziel hat. verfügbar und kann zum Preis von 3,60 Euro (zuzüglich Versandkosten) beim Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Umweltkommunikation, Langensalzastraße 17, 30169 Hannover oder angefordert werden.

36. Osterfeuer der SPD Südstadt-Bult