Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

dieser Tage steht im Bezirksrat Südstadt-Bult und im Rat eine Drucksache zur Zusammenlegung der Haupt- und Realschule Heinrich-Heine-Schule mit der Gustav-Stresemann-Realschule am Standort der Heinrich-Heine-Schule zu einer gemeinsamen Haupt- und Realschule auf der Tagesordnung.

Die SPD Südstadt-Bult begrüßt diese Zusammenlegung. Warum? In der Südstadt haben wir seit vielen Jahren durchweg positive Erfahrungen kombinierter Haupt- und Realschulen mit der Peter-Petersen-Schule und der Heinrich-Heine-Schule.

Mit dem Beschluss zur Schulstrukturreform Phase II im Dezember 2007 hatten SPD und Grüne die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob und unter welchen Bedingungen Heinrich-Heine-Schule und Gustav-Stresemann-Realschule zusammengelegt werden können. Seit diesem Beschluss war die Schulverwaltung mit beiden Schulen intensiv im Gespräch. Das Ergebnis liegt nun vor: Beide Schulen sollen am Standort der Heinrich-Heine-Schule zusammengelegt werden, ab dem Schuljahr 2009/2010 zunächst organisatorisch, ab 2010/2011 auch räumlich.

Mit der Zusammenfassung der beiden Schulen kann unserer Ansicht nach an eine höhere Durchlässigkeit des ansonsten sehr starr gegliederten niedersächsischen Schulsystems erreicht werden.

Für die SPD ist diese Zusammenlegung in eine gemeinsame Haupt- und Realschule (HRS) jedoch nur der erste Schritt. Wir befürworten mittelfristig am genannten Standort die Einrichtung einer Integrierten Gesamtschule.

Durch eine Integrierte Gesamtschule kann dem Bedarf nach einem durchlässigen und chancengerechten Bildungsangebot in der Südstadt am besten entsprochen werden. Das haben viele Eltern erkannt, beispielsweise auch die Eltern der Gustav-Stresemann-Realschule, wie diese in einem Schreiben an die Politik zum Ausdruck gebracht haben.

Die Nachfrage nach Integrierten Gesamtschulen ist - wie in der Elternbefragung der Stadt Hannover nachgewiesen - in der Südstadt wie auch in vielen anderen Stadtbezirken sehr groß.

Wir gehen zudem davon aus, dass die eingeführte Pflicht der Landesregierung zur Fünfzügigkeit für neu zu gründende Integrierte Gesamtschulen über kurz oder lang entfällt.

Größtmögliche Durchlässigkeit in unserem gegliederten Schulsystem ist jedoch nur mit einer Sekundarstufe II gegeben. Da eine IGS einschließlich einer Sekundarstufe II aus baulich-räumlichen Gründen am Standort der Heinrich-Heine-Schule mittelfristig nicht möglich sein wird, schlagen wir vor, hier eine Kooperation mit einem der Gymnasien in der Südstadt einzugehen - auch sie liegen am Altenbekener Damm.

In gemeinsamen intensiven Gesprächen mit den beiden Schulleitungen und Elternvertretungen ist es gelungen, einen größtmöglichen Konsens über die Zusammenlegung zu erzielen.

Beide Schulen haben durch die Zusammenlegung einen erhöhten Beratungsbedarf, der sich insbesondere aus der Entwicklung einer neuen Organisationsform und die zukünftige Zusammenarbeit ergibt und zum Ziel hat, den Schulstandort im Sinne einer eigenständigen Identität zu stärken. Wir regen deshalb an, diesen Prozess mit einem Moderationsverfahren positiv zu begleiten.

Wir setzen uns weiterhin dafür ein, in der neuen HRS den Ganztagsschulbetrieb einzuführen. Dies ist wiederum nur möglich, wenn ein entsprechender Freizeitbereich sowie eine Mensa eingerichtet werden. Wir regen an, die hierzu notwendigen Investitionen aus dem Konjunkturprogramm des Bundes zu finanzieren oder in den Wirtschaftsplan des Gebäudemanagements aufzunehmen.

SPD und Bündnis 90/Die Grünen legen deshalb im Bezirksrat und in den Ratsgremien folgenden Zusatz-Antrag zur Beschlussfassung vor:

1. Die Leitungen der betreffenden Schulen werden aufgefordert, bei der Zusammenlegung der beiden Schulen die Einrichtung des Ganztagsschulbetriebes anzustreben. Das dazu zu erstellende Konzept und ein entsprechender Antrag mögen zeitnah bei der Schulverwaltung der Landeshauptstadt Hannover eingereicht werden.

2. Das Erstellen eines Freizeitbereichs und einer Essenausgabe (Mensa) sind entweder aus dem Konjunkturprogramm des Bundes zu finanzieren oder in den Wirtschaftsplan des Gebäudemanagements aufzunehmen.

3. Der Ausbau erfolgt so, dass eine Integrierte Gesamtschule ohne Sekundarbereich II an diesem Standort eingerichtet werden kann.

4. Dem möglichen Bedarf eines Sekundarbereiches II wird durch eine Zusammenarbeit mit benachbarten Schulen, die dieses Angebot vorhalten, Rechnung getragen.

5. Die Umwandlung in eine Integrierte Gesamtschule erfolgt, sobald alle baulichen und rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind.

6. Wir regen an, die Schulen in der Phase der Zusammenlegung und zur Entwicklung eines Konzeptes und der Organisationsform durch Moderation zu unterstützen.

36. Osterfeuer der SPD Südstadt-Bult