„Die Verwaltung sollte so schnell wie möglich die Unterbringung von Obdachlosen am Welfenplatz überdenken. Wir sollten den Bunker schnellstmöglich schließen,“ sagt Thomas Hermann, baupolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. „Die Unterbringung dieser sehr individualistisch geprägten Menschen in Mehrbettzimmern ist einfach nicht mehr zeitgemäß und menschenunwürdig. Dazu brauchen wir andere Lösungen, die Individualität, vernünftige sanitäre Anlagen und auch die Sicherheit der Menschen gewährleisten!“

Der baupolitische Sprecher reagiert damit auf die massive Kritik an der Unterkunft, die durch den Journalisten Wallraff ausgelöst wurde. „Gerüchte gibt es schon seit Jahren. Doch auch die Zahlen sprechen ihre eigene Sprache: Von den 44 zur Verfügung stehenden Betten sind im Schnitt nur 6 bis 10 Betten belegt. Selbst im Winter bei minus 15 Grad schlafen diese Menschen lieber auf der Straße. Das hat doch Gründe!“

Hannover hat in den vergangenen 15 Jahren mit seinem Programm zur Vermeidung von Obdachlosigkeit und der Aufwertung der Schlichtwohngebiete sehr erfolgreich gearbeitet. „Wir sind im bundesweiten Vergleich der Großstädte gut aufgestellt. Eine Fortführung des Bunker-Betriebs würde Hannover in ein falsches Licht rücken“, so Hermann. „Das sollten wir nicht zulassen.“

„Die Verwaltung sollte jetzt schnell handeln und zügig Vorschläge für eine individuellere Unterbringung sowie eine andere Betreuung als durch Wachpersonal unterbreiten;“ fordert Thomas Hermann.

Sollte es individuelles Fehlverhalten gegeben haben, so sei dies zu verurteilen und abzustellen. An den offensichtlich fehlerhaften Strukturen und baulichen Mängeln würde sich dadurch aber nichts ändern: „Wir sollten wir uns vielmehr auf einen zeitgemäßen Neuanfang konzentrieren.“

36. Osterfeuer der SPD Südstadt-Bult