1,6 Millionen Alleinerziehende leben in Deutschland. 20 Prozent aller Kinder wachsen in Ein-Eltern-Familien auf. Insbesondere Alleinerziehende und ihre Kinder sind häufiger von Armut bedroht als andere Familien. Obwohl 60 Prozent aller Alleinerziehenden einer Erwerbstätigkeit nachgehen und vielfach sogar Vollzeit arbeiten, müssen viele mit einem Monatseinkommen von rund 1.100 Euro und weniger auskommen.

Dies hat das Statistische Bundesamt in seiner Repräsentativ-Statistik „Mikrozensus 2009“ ermittelt.

Alleinerziehenden geht es schlechter als Paaren
Etwa ein Drittel der Alleinerziehenden sind auf finanzielle Hilfen angewiesen. Alleinerziehenden geht es damit durchschnittlich schlechter als anderen Familien, und zwar sowohl finanziell als auch psychisch. Denn während Paare sich Aufgaben und Einkommen teilen können, müssen Alleinerziehende mehrere Rollen gleichzeitig erfüllen und den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder allein verdienen.

Die von der schwarz-gelben Bundesregierung beschlossene Streichung des Elterngeldes für Arbeitslosengeld-II-Empfängerinnen und -Empfänger ist ein weiterer Schlag ins Gesicht vieler Alleinerziehender. Sie ist in höchstem Maße sozial ungerecht und verantwortungslos.

SPD: Alleinerziehende müssen gefördert werden

Was alleinerziehende Mütter und Väter und ihre Kinder wirklich brauchen, hat die SPD in einem Beschluss vom 19. April 2010 zusammengefasst:

  • Alleinerziehende brauchen existenzsichernde Einkommen: Wir wollen die flächendeckende Einführung von gesetzlichen Mindestlöhnen und eine spezialisierte Betreuung von Alleinerziehenden in den Arbeitsagenturen.
  • Alleinerziehende brauchen eine gute Infrastruktur, um Familie und Erwerbsarbeit miteinander vereinbaren zu können. Kinder brauchen schon früh einen gleichberechtigten Zugang zum Bildungssystem: Wir wollen flächendeckend qualitativ hochwertige und auf lange Sicht gebührenfreie Kinderbetreuungseinrichtungen und einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für jedes Kind.
  • Alleinerziehende brauchen Zeit für ihre Kinder und für sich selbst. Die Bildung der Kinder darf nicht vom Einkommen der Eltern abhängen: Wir wollen flexiblere Arbeitszeitmodelle. Und wir wollen das BAföG und die Ausbildungsförderung für Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Familien stärken.
  • Alleinerziehende und ihre Kinder brauchen finanzielle Unterstützung: Wir wollen den Kinderzuschlag ausbauen und differenzierte, bedarfsgerechte Kinderregelsätze.

Den Beschluss finden Sie im Internet unter
www.spd.de : Zukunftswerkstatt Familie

36. Osterfeuer der SPD Südstadt-Bult