Im Stadtbezirk Südstadt-Bult soll noch in diesem Jahr ein Integrationsbeirat beschlossen werden und die Arbeit aufnehmen. Dies ist der einstimmige Wunsch der Mitgliederversammlung der südstädter SPD. „Mit diesem eindeutigen Votum wollen wir den über 5.500 Menschen mit Migrationshintergrund in Südstadt und Bult die Möglichkeit geben, noch aktiver am Stadtteilleben teilzunehmen und ihre Interessen mit politischem Gewicht vertreten zu können,“ sagt Thomas Hermann,

Ortsvereinsvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Im Stadtbezirk gäbe es viele Migrantinnen und Migranten, die sich bereits aktiv als Elternvertretungen in Kitas und Schulen oder in den Vereinen engagierten, so Hermann weiter.
Das friedliche Miteinander der verschiedenen Kulturen im Haus der Religionen, die langjährige erfolgreiche Arbeit des Flüchtlingswohnheims, die außerschulische Betreuung des Rasensportvereins am Südbahnhof oder die Leselernhelferinnen und –helfer von Mentor, dessen Gründer der südstädter Buchhändler Otto Stender ist, zeigten, dass im Stadtbezirk viele gute Potenziale bereits vorhanden seien, auf die man aufbauen könne. Von der Arbeit des Integrationsbeirates verspricht sich Hermann auch, Menschen zu gewinnen, die Spaß an politischer Gestaltung haben.
„Wir werden jetzt kurzfristig Gespräche mit dem grünen Koalitionspartner, aber auch mit dem Bezirksrat insgesamt aufnehmen, um den Integrationsbeirat Südstadt-Bult noch möglichst vor den Herbstferien beschließen zu können“, verkündete Ewald Nagel, Vorsitzender der SPD-Bezirksratsfraktion.

Zum Hintergrund:
Hannover ist eine Einwanderungsstadt. Rund ein Viertel der Einwohnerinnen und Einwohner der Landeshauptstadt Hannover haben einen Migrations-hintergrund. Sie gehören also entweder zu den rund 80.000 Ausländern aus mehr als 170 Staaten oder verfügen neben der deutschen noch über eine zweite Staatsbürgerschaft. Mehr als 5.500 Menschen mit Migrations-hintergrund leben im Stadtbezirk Südstadt-Bult.
Für viele Eingewanderte wurde in den letzten Jahren Hannover zu ihrer neuen Heimatstadt. Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunftskulturen prägt das Stadtleben Hannovers. Mittlerweile haben rund 40 Prozent aller neugeborenen Kinder einen Migrationshintergrund.
Mit dem 2008 von der rot-grünen Mehrheit im Rat beschlossenen „Lokalen Integrationsplan“ (LIP) hat Hannover die Integrationspolitik auf eine neue Grundlage gestellt. Der LIP stimmt die vorhandenen Maßnahmen, Initiativen und Projekte der Stadt und in der Stadt besser aufeinander ab, definiert aber auch neue Ideen. Ziel der städtischen Integrationspolitik ist die gleichberechtigte Teilhabe aller Einwohnerinnen und Einwohner an den verschiedenen Lebensbereichen. Das gilt für die Arbeit ebenso wie für die lokale Politik oder das soziale und kulturelle Leben.
Integrationsbeiräte sollen auf der Stadtbezirksebene das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen und Netzwerke zur Unterstützung von Integrationsprozessen fördern. Hierzu stehen dem Integrationsbeirat Südstadt-Bult auch Finanzmittel von rund 15.000,- Euro im Jahr zur Verfügung.

36. Osterfeuer der SPD Südstadt-Bult