Am 16. November besuchten die Jusos Südstadt-Bult und der Arbeitskreis Sozial und Integration der Jusos Region Hannover das Flüchtlingswohnheim der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde in der Südstadt.

Die Leiterin Irene Wegener hatte sich reichlich Zeit genommen, um die Jusos durch das Haus zu führen und anschließend mit ihnen über die alltäglichen Sorgen und Nöte des Wohnheims und seiner Bewohnerinnen und Bewohnern zu reden. Zunächst erklärte sie den derzeitigen rechtlichen Rahmen und berichtete welche Probleme sich daraus für Flüchtlinge ergeben können. So lernten die Jusos beispielsweise, das Flüchtlinge monatlich 192€ bekommen, um zu leben, davon werden 40€ Bargeld ausgezahlt und die restliche Summe in Lebensmittelgutscheinen ausgegeben. In dem Wohnheim leben derzeit 75 Personen aus vielen Ländern und mit unterschiedlichen Konfessionsangehörigkeit friedlich zusammen. Es bestehen gute Beziehungen und Kontakte mit den benachbarten Kleingärtnern und dem SV Eintracht Hannover.

Nachdem Frau Wegener mit den Jusos ausführlich über das Flüchtlingswohnheim geredet hatte, begann eine lebhafte Diskussion über die deutschen und vor allem die europäischen Einwanderungshürden und die „Festung Europa“ die durch Organisationen wie Frontex ihre Grenzen dicht macht.

Außerdem wurde über den aktuellen Vorschlag des niedersächsischen Innenministers debattiert, die Abschiebung von ausländischen Familien von den Schulnoten der Kinder abhängig zu machen. Die Jusos waren sich einig, dass so eine Politik menschenverachtend und deshalb abzulehnen sei. „Das was der Innenminister da vor hat ist sozial selektierend und erhöht den Druck auf die Kinder nur noch mehr. Schünemanns Pläne zeigen erneut, dass er die nötige Sensibilität und Menschlichkeit auf diesem Gebiet vermissen lässt. Jeder Flüchtling und jede Flüchtlingsfamilie hat ein individuelles Schicksal, das es mit zu bewerten gilt will man über eine Aufenthaltsgenehmigung entscheiden, Schulnoten haben in dieser Frage keine Daseinsberechtigung. Wir Jusos setzen uns für mehr Menschenrechte auch für Flüchtlinge ein!“ konstatierte der Vorsitzende der Jusos Südstadt-Bult Frank Straßburger.

Flüchtlingswohnheim
36. Osterfeuer der SPD Südstadt-Bult