Die wenig frequentierte Fußgängerampel auf der Marienstraße von der Unfallklinik, zum lebendigen Bereich an der Einmündung Baumstraße zu verlagern, forderte die SPD-Fraktion im Stadtbezirksrat Südstadt-Bult gemeinsam mit ihrem Koalitionspartner in der Dezembersitzung.

Diese Forderung deckt sich nicht nur mit den Interessen der direkten Anwohnerinnen und Anwohner, sondern griff auch Anregungen aus dem Seniorenbeirat auf. Konsequenterweise wurde der Antrag vom gesamten Bezirksrat einstimmig beschlossen.

Jetzt wurde der einstimmige politische Beschluss und Bürgerwille von der Verwaltung mit einem Federstrich abgeschmettert, dem Antrag soll nicht gefolgt werden.
Die Verwaltung verweist in ihrer Begründung auf eine Anfrage aus dem September vergangenen Jahres und verkennt dabei, dass es sich bei beiden Drucksachen zwar um dasselbe Problem aber zwei völlig unterschiedliche Lösungsansätze handelt. Es soll kein zusätzliches Verkehrshindernis installiert werden. Vielmehr wurde ein pragmatischer Ansatz gefunden, die Verkehrslenkung den tatsächlichen Begebenheiten anzupassen. Dennoch machten die zuständigen Verwaltungsmitarbeiter nicht einmal den Versuch, sich mit dem neuen Ansatz auseinanderzusetzen – gekontert wurde mit technokratischen Zahlenspielen.
„Pragmatische, realitätsnahe Denkweisen lösen bei der Bauverwaltung leider immer wieder denselben Reflex aus: Antragsintentionen ignorieren, Antworten lapidar hinwerfen“, sagt Ewald Nagel, Vorsitzender der SPD-Bezirksratsfraktion. Dazu erinnert er an die Blockadehaltung beim Rückbau des freien Rechtsabbiegers an der Kreuzung Stresemannallee zum Altenbekener Damm oder das Gezerre um den Umbau der gefährlichen Einmündung der Straße Am Südbahnhof auf die Marienstraße. „Jedes Mal lautete die Antwort: Das geht nicht, weil es nicht geht“, fasst Ewald Nagel zusammen.
Es sei das Eine, festzustellen, dass Fußgänger-Wartezeiten von 14 Sekunden an Bedarfsampeln eine hohe Akzeptanz genießen, man solle aber auch zur Kenntnis nehmen, dass genau diese Ampel so gut wie gar nicht genutzt wird – während 120 Meter weiter Fußgänger ihre Beine in die Hand nehmen müssen, um die Marienstraße gefahrlos zu überqueren.
Warum muss eine Fußgängerampel auf Höhe Einmündung Baumstraße mit der Ampelanlage der Kreuzung Sallstraße gekoppelt werden, wie die Verwaltung behauptet? Warum müssten Fußgänger dann mit 90 Sekunden Wartezeit rechnen? Warum wird unterstellt, dass bei dieser Wartezeit die Rotphase missachtet wird? Hintergründe dazu bleibt die Verwaltung schuldig.
„Ampeln nicht aufzustellen, weil die Gefahr bestünde, dass es mehr Rotlichtsünder geben würde, ist schon ein sehr zynisches Argument. Das ist dasselbe als würde man keine Deiche bauen aus Angst davor, sie könnten brechen“, hält Ewald Nagel fest. „Diejenigen, die geschützt werden könnten, werden geflissentlich missachtet. Wir werden uns mit dieser Entscheidung nicht zufrieden geben.“

36. Osterfeuer der SPD Südstadt-Bult