Der „Blick über den Tellerrand“ ist schon gute Übung bei den Fahrradtouren des SPD-Ortsvereins Südstadt-Bult. So radelte die Truppe in diesem Jahr auf dem Julius-Trip-Ring an dem neugestalteten Ufer der Ihme hinter der Benno-Ohnesorg-Brücke vorbei Richtung Limmer. Die Schleuse passierend ging es zum Leine-Wehr und zur Wasserkunst. Bei einer kurzen Rast erläuterte der 1. Bürgermeister Thomas Hermann die Restaurierungspläne zur Wasserkunst und die Schwierigkeiten dabei.

Arbeiten im Winter sind nicht möglich und verzögern die Bauarbeiten erheblich. Schon von weitem sichtbar zeigte der Turm der ehemaligen „Conti“ auf das Gelände der geplanten „Wasserstadt Limmer“ hin. Kaum vorstellbar, daß hier einmal Wohnungen und Infrastruktur für tausende von Menschen entstehen sollen. Anhand von Plänen erklärte Thomas Hermann die Aufteilung des Geländes und beantwortete viele Fragen der Mitradler, u.a. zur Nutzung der ehemaligen Conti-Gebäude und deren Integrierung in das Gesamtkonzept. Daß bis zur Umsetzung der Baupläne der „Wasserstadt“ noch viel Wasser die Ihme und andere Gewässer hinunterfließen wird, war offensichtlich.

Als etwas schwierig zu erlesen und zu erfahren erwies sich der Fahrradweg „Grüner Ring“ der Region, blau gekennzeichnet, und so wurde das Ziel „Gedenkstätte Ahlem“ zunächst navigatorisch klassisch verfehlt. Die Gruppe nahm es mit Humor und strebte das nächste Ziel an, den „Willy Spahn Park“. Hier wartete bereits Genosse Siegfried Frohnert, Vorsitzender des Heimatbundes Niedersachsen e.V., Ortsgruppe Ahlem, um das Industriedenkmal Kalkbrennofen vorzustellen. Als Kenner der Geschichte Ahlems kam Siegfried Frohnert allerdings nicht darum herum, Fragen zur Geschichte des KZ Ahlem zu beantworten und über den Abbau in den Asphaltstollen zu erzählen. So geriet der Besuch im Park auch noch zu einem kurzweiligen und interessanten Bericht über die Ahlemer Geschichte während der Nazi-Herrschaft.

Der Gang auf, um und in den Brennofen hinein (mit Taschenlampen!) glich einem kleinen Abenteuer und Dank der Erläuterungen von Siegfried Frohnert konnte die Gruppe sich die Arbeit an diesem alten Brennofen gut vorstellen.

Das anschließende Picknick im Park am „Sonnenplatz“ war von ersten Regentropfen begleitet. Der Nachhauseweg wurde deshalb umso flotter angetreten. Über den Julius-Trip-Ring ging es zurück in die Südstadt, um Erfahrungen und Einblicke in andere Stadtteile wieder einmal reicher geworden.

36. Osterfeuer der SPD Südstadt-Bult