Große Aufgaben bedingen große Aufmerksamkeit und so nahm es kein Wunder, dass gut 60 Genossinnen und Genossen dabei sein wollten, als am 20. Februar Jasmin Arbabian-Vogel, Yasmin Fahimi und Marlo Kratzke in der Mitgliederversammlung ihre Bewerbung für das Bundestagsmandat im Wahlkreis Stadt Hannover II abgaben. Dies ist nicht irgendein Wahlkreis, sondern der Traditionswahlkreis der SPD, der immer von prominenten Abgeordneten behauptet worden ist.

Der erste Abgeordnete war bis zu seinem Tod kein Geringerer als Kurt Schumacher. Ihm folgte 1952 nach einer seinerzeit möglichen Nachwahl der Hanomag-Betriebsratsvorsitzende Ernst Winter. 1953 holte der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer, einer der Architekten des „Godesberger Programms“, den Wahlkreis. Ihm folgte 1965 Helmut Rohde, der von 1974 bis 1978 Bundesbildungsminister war und schließlich 1987 Edelgard Bulmahn, die ehemalige Bundesbildungsministerin und aktuelle Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.

v.l.n.r.: Yasmin Fahimi, Marlo Kratzke, Jasmin Arbabian-Vogel und Frank Straßburger
v.l.n.r.: Yasmin Fahimi, Marlo Kratzke, Jasmin Arbabian-Vogel und Frank Straßburger

Alle haben große Fußspuren hinterlassen, aber das schreckt weder Jasmin Arbabian-Vogel, noch Yasmin Fahimi oder der Jungsozialist Marlo Kratzke. Für sie steht die Partei im Mittelpunkt und die Vernetzung im Wahlkreis, ein Bekenntnis zu Rot-Grün als erste Präferenz und die volle Unterstützung von Martin Schulz. Wie der Kanzlerkandidat der SPD setzen Arbabian-Vogel, Fahimi und Kratzke auf das Thema „Soziale Gerechtigkeit“ und befürworten wie Schulz Korrekturen an der Agenda 21 und den Abbau von Ungerechtigkeiten. Alle drei haben keine Angst, das „Tabu-Thema“ Schuldenbremse anzugehen, denn die gefährdet unsere Zukunftschancen. In die Zukunft muss investiert werden und dazu müssen auch Schulden in Betracht gezogen werden. Summa Summarum heißt es für Arbabian-Vogel, Fahimi und Kratzke: „Die schwarze Null ist Mist“.

Auch in der Ausrichtung auf die Bundestagswahl sind sich Jasmin Arbabian-Vogel, Yasmin Fahimi und Marlo Kratzke weitgehend einig: „Wir sollten nur versprechen, was wir auch halten können“ und „wir sollten deutlich machen, dass wir von Unten kommen“. Nach knapp zweistündiger Diskussion waren die Unterschiede zwischen den Kandidatinnen und dem Kandidaten marginal und für die letztlich 56 stimmberechtigten Genossinnen und Genossen überwog am Ende deren persönliche Vorstellung. Hier konnte vor allem Marlo Kratzke punkten und deswegen erreichte er mit 30 Stimmen die absolute Mehrheit. Yasmin Fahimi kam auf 19 und Jasmin Arbabian-Vogel auf sieben Stimmen. Wer Edelgard Bulmahn als Kandidat oder Kandidatin folgen wird entscheidet sich am 3. März. Die Botschaft des SPD-Ortsvereins Südstadt-Bult ist eindeutig: „Lasst doch der Jugend ihren Lauf“.
lopo

36. Osterfeuer der SPD Südstadt-Bult