Zwischen der Böhmerstraße im Norden und der Heinrich-Heine-Straße im Süden führt die Engelhardstraße von der Mendelssohnstraße zur Tiefenriede. Benannt ist sie seit 1913 nach dem Bildhauer Wilhelm Engelhard.

Wilhelm Engelhard

Wilhelm Engelhard

Seine monumentalen Skulpturen sind über ganz Hannover verteilt. Dennoch ist der Bildhauer Wilhelm Engelhard weitgehend unbekannt. Er wird als Friedrich Wilhelm Engelhard am 9. September 1813 in Grünhagen bei Bienenbüttel geboren. In London und Paris lässt er sich zum Elfenbeinschnitzer ausbilden, bevor er mit Unterstützung des hannoverschen Königshauses 1837 sein Studium der Bildhauerei an der Höheren Gewerbeschule in Hannover beginnt. 1841 vervollkommnet Engelhard seine Kenntnisse in München bei Ludwig Schwanthaler, dem Schöpfer der Bavaria-Statue. Von 1855 bis 1858 arbeitet Engelhard in Rom. König Georg V. ruft den Bildhauer nach Hannover zurück, um ihn an der Ausgestaltung der Marienburg zu beteiligen. Dort gestaltet Wilhelm Engelhard den „Eddafries“. In der Stadt Hannover, wo er 1859 Mitglied des Künstlervereins wird, entsteht 1863 das Schillerdenkmal auf der Georgstraße. 1869 wird Wilhelm Engelhard zum Professor an der Polytechnischen Schule Hannover ernannt, der Vorgängerin der heutigen Leibniz-Universität Hannover. Zwischen 1876 und 1878 arbeitet Engelhard an der Sitzstatue der Kurfürstin Sophie, die im Großen Garten in Herrenhausen zu besichtigen ist. Etwas versteckt und dennoch unübersehbar ist Wilhelm Engelhards größtes Werk in Hannover. Auf der Rasenfläche hinter dem heutigen Landesmuseums thront seit 1888 ein Riesen-Wotan auf einem Sockel. Heute blickt der Mythengermane auf die Niedersächsische Staatskanzlei. Wilhelm Engelhard stirbt am 23. Juni 1902 in Hannover. Sein Ehrengrab ist auf dem Engesohder Friedhof zu betrachten. Auch Engelhards Sohn Roland hat sich in der Südstadt als Bildhauer verewigt. Von ihm stammt der Struckmeyerbrunnen an der Ecke Sallstraße/Kleine-Düwelstraße.

Wilhelm Engelhard Foto: Historisches Museum Hannover


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