Vom Bischofsholer Damm führt stadtauswärts zwischen Kerstingstraße und Max-Eyth-Straße die Gerlachstraße bis zur Menschingstraße. Benannt ist sie seit 1937 nach dem Tiermediziner Andreas Christian Gerlach.

Andreas Christian Gerlach

Diese Karriere ist zu Beginn des 19. Jahrhhunderts unvorstellbar. Der Vater, ein Kleinbauer und Schankwirt stirbt , als Andrras Christian Gerlach drei Jahre alt ist. Dann wächst der am 15.Mai 1811 in Wedderstedt bei Quedlinburg geborene Gerlach in Sargstedt bei Halberstadt auf, auch das nicht unbedingt eine zukunftweisende Adresse. Dennoch schafft es Andreas Christian Gerlach allen widrigen Umständen zum Trotz nach einer zweijährigen Schmiedelehre in Halberstadt eine Schulbildung zu erwerben, die ihn befähigt, 1830 in Berlin das Studium der Tierheilkunde aufnehmen zu können. Drei Jahre später kann er in Hettstedt eine tierärztliche Praxis eröffnen. 1845 wird er Kreistierarzt in Halberstadt, ein Jahr später zunächst Repetitor und 1849 Lehrer an der Tierarzneischule in Berlin.

1859 wird Andreas Christian Gerlach als Professor und Direktor an die Tierarzneischule in Hannover berufen, wo er zum „Vater“ der Trichinenschau wird. Gerlach trägt maßgeblich zur Anerkennung der Tierarzneischulen bei und macht sich einen Namen mit Arbeiten über den „Rotz des Pferde“ und die „Rinderpest“. Als Herausgeber der „Mitteiliungen aus der tierärztlichen Parxis“ und Begründer des „Archivs für wissenschaftliche und praktische Tierheilkunde“ erwirbt sich Andreas Christian Gerlach dauernde Verdienste. 1870 wird er als Direktor und Geheimer Medizinalrat an die Tierarzneischule in Berlin berufen. 1875 veröffentlicht Gerlach das Standardwerk „Die Fleischkost des Menschen vom sanitären und marktpolizeilicen Standpunkte“. Andreas Christian Gerlach stirbt am 29. August 1877 in Berlin.


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