Dieser Preisträger ist wirklich aller Ehren wert: Otto Stender. Vor wenigen Jahren ist der ehemalige Buchhändler mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden, jetzt ist er in Hannover mit dem „Leinestern“ geehrt worden, dem „Ehrenamts-Oscar“. In beiden Fällen gilt die Auszeichnung der ehrenamtlichen Arbeit unseres Ortsvereinsmitglieds Otto Stenders für den Leselernhelferverein „Mentor“, den er vor vielen Jahren gegründet hat.

Das Prinzip des Vereins ist denkbar einfach: Lesekundige betreuen Jugendliche und junge Erwachsene mit Lesedefiziten und fördern so deren intellektuelle Entwicklung. Mentor organisiert die Arbeit der vielen Freiwilligen und das bundesweit. Seit der Gründung in Hannover haben sich bundesweit rund 280 Initiativen mit 14000 Leselernhelfer*innen“ gebildet.

Der „Leinestern“ wird seit zehn Jahren verliehen, organisiert vom „Freiwilligenzentrum“. In diesem Jahr war der Preis erstmals mit einem Preisgeld von 10000 Euro versehen worden, das die Stiftung der „Sparda-Bank“ zur Verfügung gestellt hatte. Leser*innen der HAZ konnten im Frühsommer aus insgesamt 100 Bewerbungen die Preisträger küren in den Kategorien „Erziehung und Bildung“, „Soziales und Mildtätiges“ sowie „Kunst und Kultur“. Otto Stender betonte in seiner Dankesrede darüber, dass „Herkunft und das Versagen der Bildungspolitik“ junge Menschen abhängen. „Sie haben das Lesen nicht richtig gelernt, weil zu Hause nur ferngesehen wird oder weil in Migrantenfamilien zu wenig Deutsch gesprochen wird, und sie bekommen dafür die Höchststrafe: lebenslänglich“. Eindringlich mahnte Otto Stender — auch mit Blick auf Hannover — Wir brauchen mehr Menschen, die junge Leute beim Lesen unterstützen.“

Neben Otto Stender wurden zwei weitere Initiativen aus der Südstadt geehrt. Peter Gärtner für das „Südstädter Komöd’chen“ und Jasmin Mittag für Kulturprojekte bei „Radio Leineherz.“ Der Ortsverein Südstadt-Bult freut sich mit allen Preisträger*innen und wünscht weiterhin begeisterndes Engagement.
Von Lothar Pollähne

36. Osterfeuer der SPD Südstadt-Bult