Dass Grünkohl eigentlich rot ist, weiß die Südstadt seit vielen Jahren, denn alle Jahre wieder findet gegen Ende des Monats November das „rote Grünkohlessen“ des SPD-Ortsvereins Südstadt-Bult statt. Aber obwohl es tatsächlich rote Krauskohlsorten gibt wie die „rote Palme“ oder „Russian Red“, wurde bei der 28. Auflage des roten Traditionsmahles am 30. November von Eckmanns Team beim VfL Eintracht klassischer Grünkohl mit Kasseler und Bregenwurst satt serviert.

Gut 100 Genießer*innen ließen sich, eingestimmt von der Grünkohlrede der Bundestagsabgeordneten Yasmin Fahimi, das Festmahl schmecken. Yasmin Fahimi nahm die beklemmenden SPD-Ergebnisse bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen zum Anlass, Perspektiven für die Zukunft der Partei zu skizzieren und setzte ihren Schwerpunkt bei der lokalen Präsenz der Partei und ihrer Mitglieder. „Dies macht der Ortsverein Südstadt-Bult beispielhaft“, so die Bundestagsabgeordnete, die sich vor allem über so viele junge Genoss*innen freute.

Drei dieser „Jungschen“ durfte Bürgermeister Thomas Hermann für ihre zehnjährige Mitgliedschaft ehren: Lukas Kollenberg, Lasse Per Petersson und seinen Nachfolger Frank Straßburger, der dann die nachfolgenden Ehrungen übernahm. Seit 25 Jahren dabei sind Christel Bebenroth, Martina Rabe, der Vorsitzende der SPD-Bezirksratsfraktion, Roland Schmitz-Justen und der ehemalige Profi-Fußballer Martin Fischer, der noch direkt gegen Karl-Heinz Rummenigge gespielt hat, wie er den Anwesenden verriet. Bezirksbürgermeister Lothar Pollähne begleitete die Ehrungen mit kurzen Erinnerungsschnipseln aus den Eintrittsjahren der Jubilar*innen. So durften die Anwesenden staunend zur Kenntnis nehmen, dass am 25. Februar 1993 Edward Constantinowsky in Wiesbaden gestorben ist. Ältere Anwesende kannten ihn unter dem Namen Eddie Constantine., so auch Dieter Pech, der für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde.

Schon seit 50 Jahren dabei sind Volker Brehm, Ulrich Dröge, Theo Stracke und Karin Gafert, die dem Grünkohl-Auditorium verriet, dass sie auf Initiative von Hans Eichel hin während des Studiums in die SPD eingetreten ist. Für alle Jubilar*innen gab es neben den Urkunden noch ein besonderes Schmankerl: eine Miniorgel mit der Melodie „Brüder zur Sonne, zur Freiheit“, was an einigen Tisch auch sofort zum Probeorgeln führte. So viele Ehrungen ließen den Hunger mächtig anwachsen, und vor den Grünkohltöpfen bildeten sich lange Schlangen. Dem Vernehmen nach sind die Planungen für das 29. rote Grünkohlessen schon in vollem Gange. Dass im kommenden Jahr die „rote Palme“ serviert wird, konnte allerdings nicht bestätigt werden.

36. Osterfeuer der SPD Südstadt-Bult