Ausgehend von der Spielhagenstraße führt die Uhdestraße in südlicher Richtung bis zum Geibelplatz. Benannt ist sie seit 1919 nach dem Maler Fritz von Uhde.

Fritz von Uhde

Fritz von Uhde

Aus einer Staatsbediensteten- und Pastorenfamilie stammend, deren Ursprünge bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen, wird Friedrich Hermann Carl Uhde am 22. Mai 1848 auf Schloss Wolkenburg in Sachsen als zweites von drei Kindern des Bernhard Uhde und der Anna Auguste Clara Uhde geboren. Der Vater ist Kreisdirektor in Zwickau und Präsident des Evangelischen Landeskonsistoriums in Sachsen.

Schon früh erkennen die kunstsinnigen Eltern das Talent ihres Sohnes und er erhält gemeinsam mit seinen beiden Schwestern Kunstunterricht, der sich am Stil Adolf Menzels orientiert. Die frühen Arbeiten des jungen Fritz beeindrucken die Münchner Künstler Wilhelm von Kaulbach und Julius Schnorr von Carolsfeld und so nimmt Bernhard Uhde davon Abstand, den Sohn zum Jura-Studium zu bewegen. Als Fritz Uhde jedoch nach dem Abitur aus Gegnerschaft zu Preußen in die österreichische Armee eintreten will, legt der Vater sein Veto ein und Fritz „muss“ sich an der Kunstakademie in Dresden einschreiben, wo er sich mit Zeichenübungen langweilt.

Am 1. Oktober 1867 tritt Fritz Uhde als Fähnrich in Oschatz in die Sächsische Armee ein, der er bis 1878 dient, zum Schluss als Rittmeister. Während seiner militärischen Dienstzeit beschäftigt sich Fritz Uhde mit der Ölmalerei und malt neben Pferdestudien die „Schlacht bei Sedan und Revanche“. Seit 1877 in München lebend, versucht Fritz Uhde, Schüler bei Karl Theodor von Piloty zu werden. Der lehnt ihn jedoch ebenso ab, wie anderen Münchner Kunstprofessoren.

Franz von Lenbach rät dem jungen Fritz Uhde, sich in der Pinakothek mit den alten Meistern zu beschäftigen. Uhde entwickelt eine Vorliebe für niederländische Künstler. Er reist in die Niederlande, um dort sein Farbverständnis zu vervollkommnen. 1880 heiratet Fritz Uhde in München Amalie von Endres, die jedoch 1886 bei der Geburt der dritten Tochter im Kindbett stirbt.

1883 wird Bernhard Uhde in den erblichen sächsischen Adelsstand erhoben und Fritz heißt fortan „von Uhde“. Künstlerisch wendet er sich in den folgenden Jahren religiösen Motiven zu und irritiert manche Kirchengewaltige mit naturalistischen Darstellungen neutestamentarischer Motive, geleitet von der Idee eines „Arme-Leute-Jesus“. Auch seine drei Töchter, die er nach dem Tode der Mutter allein erzieht, zieren viele seiner im späten Arbeitsleben impressionistisch beeinflussten Bilder. 1892 wird Uhde Präsident der secessionistischen Freien Vereinigung in München. Dort wirkt er, seit 1886 mit dem Titel „königlicher Professor“ versehen, als Lehrkraft an der Kunstakademie.

Fritz von Uhde stirbt am 25. Februar 1911 in München. Zu seinen Lebzeiten wird Fritz von Uhde von der „hohen“ Kunstkritik mit Missfallen bedacht, die seine Bilder als „gewöhnlich“ und sogar „hässlich“ bezeichnet. Dennoch wird er international hoch geehrt. In Frankreich wird Fritz von Uhde 1891 „Ritter der Ehrenlegion“, in Sachsen erhält er das „Ritterkreuz des Ernestinischen Hausordens und in Schweden wird er 1902 Kommandeur II. Klasse des „Wasa-Ordens. Das Vorstandsmitglied des Deutschen Künstlerbundes, Hugo von Habermann, würdigt Fritz von Uhde postum als „Begründer der neuzeitlichen Malerei“.


Fritz von Uhde: Foto um 1877, Atelier Franz Werner, München


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